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Das FSTI stellt sich vor – Anna Rauhut

Das FSTI stellt sich vor – Anna Rauhut

Anlässlich des vierjährigen Bestehens des Ferdinand-Steinbeis-Instituts möchten wir Ihnen unser 30-köpfiges Team näher vorstellen. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beantworten dazu jede Woche vier Fragen. Diese Woche ist Anna Rauhut an der Reihe.

Wie bist Du zum FSTI gekommen?
Nach meinem Master in Technologiemanagement an der Universität Stuttgart war ich am Institut für Arbeitswissenschaften und Technologiemanagement beschäftigt. Über eine gemeinsame Projektarbeit habe ich das FSTI kennen gelernt und war begeistert vom praxisnahen Forschungsansatz des Instituts. Als dann eine Stelle im Transferprojekt TREND in Kooperation mit dem Baden-Württembergischen Handwerkstag (BWHT e.V.) ausgeschrieben wurde, sah ich meine Chance. Seit April 2019 stehe ich nun mit einem Bein in der Forschung am FSTI und mit dem zweiten in der Projektleitung beim BWHT.

Was verstehst Du unter Digitalisierung?
Als Wirtschaftsingenieurin betrachte ich die Digitalisierung von zwei Seiten. Aus technischer Sicht bedeutet Digitalisierung für mich die virtuelle Abbildung eines realen Objektes auf einer offenen Plattform, wobei die Virtualität die Realität nicht nur abbildet, sondern diese auch steuern kann. Aus wirtschaftlicher Sicht steht Digitalisierung für mich für eine Vielzahl neuer Wertschöpfungspotenziale. Ich bin viel im Handwerk unterwegs und sehe gerade auch in diesem Umfeld große Chancen. Bei einem Neubauprojekt beispielsweise könnte ein digitales Abbild des Raumklimas, anhand von Parametern wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit, die Fernüberwachung der Estrichtrocknung ermöglichen. Dadurch würden unnötige Wege zur Baustelle vermieden, da die verpflichtende CM-Messung, die eine Entnahme von Estrich vor Ort erfordert, erst dann erfolgt, wenn die Trocknung mit großer Wahrscheinlichkeit abgeschlossen ist. Zudem könnten nachfolgende Gewerke, wie der Maler oder Bodenleger anhand des Raumklimaabbildes ebenfalls koordiniert werden oder dieses später für die Überwachung ihrer eigenen Trocknungszeiten nutzen. Wie in diesem Beispiel anklingt, liegen die Potenziale der Digitalisierung im Netzwerk unterschiedlicher Unternehmen, welche digitale Abbilder teilen und gemeinsam daraus wertschöpfen.

Woran arbeitest du derzeit am FSTI?
Hauptsächlich arbeite ich zusammen mit meinem Kollegen Simon Hiller im Projekt TREND, das zum Ziel hat, digitale Geschäftsmodellinnovation im Handwerk zu fördern. Dafür entwickeln wir einen Baukasten aus Methoden und Beispielen, die Handwerksbetriebe gemeinsam mit Beratern der Handwerksorganisationen bei der systematischen Geschäftsmodellentwicklung unterstützen. Wir arbeiten mit der Universität Stuttgart, dem Fraunhofer IAO zusammen und den Handwerkskammern in Baden-Württemberg zusammen.

Während eines Workshops im Rahmen des Projekts TREND mit Handwerksbetrieben kam die Idee auf, dass Studierende Handwerksbetriebe bei der Digitalisierung durch Technologie- und Programmierkenntnisse unterstützen könnten. Gesagt, getan. Mein Kollege Daniel Burkhardt und ich organisieren für März 2020 zusammen mit dem BWHT e.V. einen Hackathon „Hack the Craftsmen’s Quests“ auf dem Bildungscampus in Heilbronn.

Was würdest Du gerne erfinden, wenn du alle dazu nötigen Möglichkeiten hättest?
Ich würde gerne einen Fusionsantrieb für Fahr-/Flugzeuge erfinden, um Mobilität umweltfreundlicher zu gestalten. Außerdem würde ich gerne ein Bildungssystem entwickeln, das jedem erlaubt, die eigenen Stärken zu entdecken und diese auszubauen. Damit wir möglichst viel unseres Potenzials als Gesellschaft ausschöpfen und die Herausforderungen unserer Zeit motiviert anpacken können.